Ein guter Freund hat mir im Laufe des Vakuum-Projektes überraschend eine Öldiffusionspumpe geschenkt (der gleiche Herr, der mir auch den früher erwähnten Ölnebelfilter geschenkt hat und scheinbar eine sehr großzügige Auffassung von Geschenken hat). Es ist eine Leybodiff170 (von Leybold-Heraeus) mit 320W. Obwohl diese sicherlich relativ betagt ist, hat ein kurzer Test des Heizelements gezeigt, dass sie einsatzfähig ist. Selbstverständlich benötigt jedoch der Düseneinsatz eine Reinigung, die ich ihm gerne spendiert habe.
So positiv dieses Geschenk auch war(letztendlich hat es das Projekt erst wirklich ins Rollen gebracht), birgt die Pumpe leider einige echte Schwierigkeiten:
Dem gegenüber stehen die Vorteile, dass die Pumpe über die Wahl des Mediums (Öl) bis tief ins Ultra-Hochvakuum betrieben werden könnte und ein gutes Saugvermögen (170 l/s) sowie eine simple Ansteuerung (einfaches Ein-/Abschalten der Versorgungsspannung) aufweist.
Auf der Suche nach einem passenden Ventil zur Öldiffusionspumpe bin ich über eine Auktion für eine neuwertige Turbomolekularpumpe MDP5011_IE von Pfeiffer Vacuum ab 1€ gestolpert. Da der Neupreis der Pumpe bei etwa 5000€ liegt, dachte ich mir, einfach mal mitzubieten. Völlig unerklärlicherweise gewann ich die Auktion für 110€ (gut, vielleicht sollte man SO teure Hardware auf einem so kleinen Markt wie bei Vakuumkomponenten nicht auf ebay mit diesem Startgebot einstellen).
Die Pumpe ist wirklich handlich (etwas mehr als 16 cm hoch!), bietet allerdings nur ein mikriges Saugvermögen von 7,5 l/s und einen vernünftigen Enddruck von 1x10-6 mbar. Ihr stärkstes Argument ist allerdings, dass sie kein Ventil zum Rezipienten benötigt und zudem luftgekühlt und ölfrei ist. Wenn da nur nicht die vergleichsweise aufwändige elektrische Ansteuerung wäre ...
Im Prinzip bedeutet eine Ansteuerung der Pumpe nichts anderes, als einen Motortreiber für einen Einphasenmotor, von dem die Daten nicht bekannt sind, zu entwickeln. Glücklicherweise habe ich die Seite des äußerst freundlichen und hilfsbereiten Gregory Eckersley gefunden. Dieser hat genau diese Entwicklung schon einmal durch gemacht, den Pinout und einige Motordaten herausgefunden und eine kleine Dokumentation darüber geschrieben. Leider ist sein Design, wenn auch funktional, nie über den Prototypenstatus hinaus gekommen. Aber dank seiner Vorarbeit waren mir nun die Anforderungen bekannt:
Daher bin ich zu folgender Umsetzung gekommen: