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Die eigene Uhr

Jeder hat sich schon einmal über seinen Wecker geärgert, etwa weil er überhört wurde, aus diversen Gründen nicht oder zur falschen Zeit geweckt hat oder auch einfach nur, weil er klingelte und man doch lieber noch eine Stunde im Bett geblieben wäre. Für die meisten Menschen stellt die Uhr, ob nun bewusst oder unbewusst, den ständig mahnenden Begleiter dar, der unablässig daran erinnert, was man noch alles zu tun hat und wie viel Zeit man bereits wieder verschwendet hat.

Someone once told me that time was a predator that stalked us all our lives. But I rather believe that time is a companion who goes with us on the journey and reminds us to cherish every moment because they'll never come again. What we leave behind is not as important as how we've lived. After all, Number One, we're only mortal. - Jean Luc Picard

Daneben ist es unter Eletronik-Entwicklern fast schon obligatorisch, auf irgendeine Weise einen Zeitmesser zusammenzubasteln, sei es nur zum Selbstzweck oder als Komponente. Also habe auch ich mich diesem Thema einmal gewidmet. Und wie es mit Hobbyprojekten so ist, neigt man zum Perfektionisten, wenn man schonmal etwas Simples selbst machen will.

Die Wahl der Anzeige

Als grundlegende Design-Entscheidung steht sicherlich erstmal die Frage an, wie die Zeit denn angezeigt werden soll. Hier reichen die Möglichkeiten von der simplen Sieben-Segment-Anzeige über Wandprojektoren oder klassische Zeiger bis hin zu den unzähligen modernen Displayvarianten. Nach nur etwas Suche haben mich die heutzutage ausgestorbenen Nixie-Röhren in ihren Bann gezogen. Das magische Neon-Glimmen und der Retro-Charme machen sie zu einer wirklich einzigartigen Anzeigemethode.

IN-18, eine sehr große und schöne Nixie-Röhre aus sowjetischer Herstellung. Die Ziffernhöhe beträgt 4 cm.

Das Konzept der Nixie-Uhr war zur Entstehungszeit der Röhren relativ unüblich, da Nixies von Anfang an zu teuer waren, um sie für solch profane Dinge wie die Anzeige der Zeit zu verwenden. Stattdessen waren sie, wenn überhaupt, in Messinstrumenten und frühen Computern zu finden. Lange hielten sie sich nicht, da sie bald von VFD- und LED-Anzeigen abgelöst wurden. Die hier gezeigte und verwendete IN-18 wurde noch bis Anfang der 90er Jahre produziert, auch wenn ihre Hochzeit dort schon lange vorbei war.

Heutzutage ist es zu einem Trend geworden, Nixie-Uhren zu bauen. Von einfachen Zeitanzeigern mit sehr kleinen Nixies bis hin zu den teuren kommerziellen Produkten, wie sie von Dieter Wächter produziert werden, ist die Bandbreite an Nixie-Uhren im Internet groß. Die IN-18 erfreut sich dabei - zum Leidwesen der Käufer dank der Preisentwicklung - einer großen Beliebtheit.

Das Betreiben von Nixies bietet jedoch einige Hürden:

  • Nixies zünden erst ab Spannungen > 100 V, insbesondere die IN-18 benötigt zum Zünden durchaus 150-190 V.
  • Eine IN-18 benötigt bei dieser Spannung etwa 6 mA zum Betrieb, was sie für den Akkubetrieb nahezu unbrauchbar macht.
  • Nixies vertragen es auf Dauer nicht gut, gemultiplext zu werden.
  • Zum Ansteuern der Ziffern benötigt es eine Schaltung, die mit den relativ hohen Spannungen klar kommt.